Dein Stubentiger spricht – du verstehst nur Bahnhof? Ein Crashkurs in Katzenpsychologie
Hat deine Katze jemals mitten in der Nacht einen waghalsigen Sprint durchs Wohnzimmer hingelegt, nur um dann fünf Sekunden später seelenruhig auf deinem Kopfkissen einzuschlafen? Oder hat sie dir schon einmal mit größter Hingabe einen toten Vogel vor die Füße gelegt? Willkommen in der wunderbaren, manchmal verwirrenden Welt der Katzenpsychologie! Wenn du glaubst, deine Katze sei ein unberechenbares Wesen, das von Laune zu Laune lebt, dann bist du hier genau richtig. Wir übersetzen für dich das geheime Wörterbuch deines Stubentigers!

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Das A und O: Körpersprache verstehen lernen
Deine Katze hat mehr zu sagen, als du denkst. Sie nutzt ihren gesamten Körper als ein Stimmungsthermometer.
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Der Schwanz: Er ist der ehrlichste Teil deiner Katze.
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Hoch erhobener Schwanz mit leichtem Knick an der Spitze: Das ist die katzenische Version eines fröhlichen "Hallo!". Sie ist gut gelaunt und vertraut dir.
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Ploetzliches, heftiges Peitschen: Achtung, das ist kein fröhliches Winken, sondern eine Warnung! Deine Katze ist genervt oder wütend.
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Schwanz zwischen den Beinen: Deine Katze hat Angst oder fühlt sich unwohl.
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Die Ohren: Auch die Öhrchen verraten eine Menge.
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Nach vorne gerichtet: Neugier und Aufmerksamkeit. Sie hört oder sieht etwas Interessantes.
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Flach angelegt: Das ist ein klarer Ausdruck von Aggression oder Angst. Vorsicht!
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Der Blick: Die Augen sind das Fenster zur Katzenseele.
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Der langsame Blink: Der absolute Höhepunkt der Zuneigung! Sie schaut dich an, schließt langsam die Augen und öffnet sie wieder. Das ist der ultimative Liebesbeweis – ein Katzenkuss.
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Große, runde Pupillen: Entweder ist sie hochgradig aufgeregt (Spielzeit!) oder sie hat Angst. Der Kontext macht hier den Unterschied.
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Was hat das mit mir zu tun? Verrückte Verhaltensweisen entschlüsselt
Manche Katzen-Verhaltensweisen erscheinen uns einfach nur seltsam.
Hier sind die kuriosesten Phänomene erklärt.
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Der Kopfnuss-Ansturm: Wenn deine Katze ihren Kopf an dir reibt oder mit Wucht gegen dein Bein stößt, ist das nicht, weil sie tollpatschig ist. Sie markiert dich damit als "ihr Territorium" und zeigt, dass sie dich mag. Herzlichen Glückwunsch, du bist offiziell ihr persönlicher Mensch-Kratzbaum!
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Das Treteln: Wenn deine Katze mit den Pfoten auf deiner Decke knetet (oft auch "Kekse backen" genannt), ist das ein Überbleibsel aus ihrer Zeit als Kätzchen. Sie signalisiert damit absolutes Wohlbefinden und Geborgenheit.
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Das Geschenk: Sie hat dir eine tote Maus oder eine Spielzeugmaus vor die Füße gelegt? Ja, das ist ihr Ernst. Sie bringt dir ihre Beute, weil sie dich als Teil ihrer Familie sieht und dir beibringen will, wie man jagt. Nimm es als Kompliment, nicht als Gruselgeschenk.
Die Stimme deiner Katze – ein Vokabular für uns Menschen
Wusstest du, dass erwachsene Katzen fast ausschließlich für uns Menschen miauen? Untereinander nutzen sie eher Körpersprache. Jedes Miauen hat eine andere Bedeutung. Es kann ein "Ich will Futter!", ein "Gib mir Aufmerksamkeit!" oder ein "Lass mich in Ruhe!" sein. Dein Job ist es, zuzuhören und die feinen Unterschiede zu erkennen.
Wenn du das alles berücksichtigst, wirst du bald feststellen, dass deine Katze gar nicht so unberechenbar ist, wie du dachtest. Sie kommuniziert die ganze Zeit mit dir – du musst nur lernen, wie du die Signale liest.
Also, beim nächsten Mal, wenn dein Stubentiger dich anmiaut oder dir einen "Kekse backenden" Besuch abstattet, weißt du genau, was er dir sagen will. Es lohnt sich, die Katzensprache zu lernen, denn sie hat so viel mehr zu bieten als nur scharfe Krallen und süße Blicke.